Schulsystem in Gambia
Das britische Schulsystem in Gambia sieht vor, dass Kinder vom 4.-6. Lebensjahr drei Jahre lang eine "Nursery School" (Vorschule) besuchen, in der sie u.a. die englische Sprache erlernen, bevor sie offiziell mit 7 Jahren in die "Lower Basic School - Primary" (Grundschule) eingeschult werden. Die Grundschule geht von der 1. bis zur 6. Klassenstufe.
Am Ende der 6. Klasse werden Prüfungen abgelegt, bei der die Tauglichkeit zur so genannten "Upper Basic School - Junior" (Mittelstufe) ermittelt wird. Diese beinhaltet die Klassenstufen 7 bis 9, in der jährlich Prüfungen für einen möglichen Besuch der darauf folgenden "Senior Secondary High School" absolviert werden müssen. Die High School beinhaltet die Klassenstufe 10 bis 12 und schließt mit dem A-Level-Examen (Abitur) ab, das zu einem Universitätsstudium berechtigt.
Lehrsprache an allen Schulen ist Englisch, in den Sekundarschulen wird Französisch, in Koranschulen auch Arabisch als Fremdsprache angeboten. Die Kinder lernen bereits in der Vorschule erste Worte und Sätze auf Englisch. Dennoch haben die meisten Schulabsolventen in Gambia große Schwierigkeiten mit der englischen Grammatik, dem Leseverständnis und den Schreibfähigkeiten.
Die Einstellung zur Bildung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Insbesondere Eltern, die selber nie oder nur kurz eine Schule besucht haben und Analphabeten sind, möchten eine sinnvolle Ausbildung für ihren Nachwuchs. Besonders intensiv setzen sich viele Mütter für die schulische Ausbildung ihrer Kinder ein.
Die Klassenstärken umfassen oft 60 bis 70 Schüler. Schulen mit 1500 bis 2000 Schülern sind keine Seltenheit. Unterrichtet wird vormittags und nachmittags, bei Raumnot findet dann ein Wechsel der Schüler statt.
Trotzdem sind die Kinder stolz in die Schule gehen zu dürfen und lernen hoch motiviert für eine bessere Zukunft in oft kaum zumutbaren Lernbedingungen!